Selten habe ich es geschafft, die „Zukunft Personal“ direkt am ersten Messetag zu besuchen – aber gestern, am 17. September, passte es. Zeitlich hatte ich mir viel Spielraum eingeplant, um mich jenseits vereinbarter Verabredungen von den News der Aussteller inspirieren zu lassen. Und das hat sich gelohnt. Gern teile ich auf diesem Weg meine persönlichen Highlights: als Inspiration für diejenigen, die den Messebesuch noch vor sich haben oder keinen Messebesuch einrichten können.
„Zukunft Personal“ 2019 – die größte Personaler-Messe
Natürlich spiegelt mein Beitrag keine repräsentative Sicht wieder; schon aus Zeitgründen konnte ich nicht alle Aussteller besuchen. Neben einem Abstecher in die Halle 2.2 zu ZEIT TALENT, der neuen Dachmarke des Zeitverlags für HR Lösungen für Unternehmen aus Lehre, Forschung und Wirtschaft, spielte für mich die Musik primär in der Halle 3.1 – hier sind meine Insights:
XING auf der „Zukunft Personal“ 2019
Die interessantesten Feature-Neuheiten bei XING: Fürs Employer Branding Profil und den Talent Manager
1. Employer Branding mit XING – #ZP19
XING hat im Vorfeld ordentlich die Werbetrommel gerührt für die Neuerungen des Employer Branding Profils. Der XING-Stand war für mich als Active Sourcing Dienstleister erste Anlaufstation in Halle 3.1. Natürlich ließ ich mir zeigen, wie Unternehmen ihr Employer Branding Profil nun verknüpfen können mit dem XING Brand Manager, um das Unternehmensprofil oder einzelne Unternehmens-Neuigkeiten an feingliedrig selektierte Zielgruppen zu versenden, quasi wie beim Targeting bei Facebook Ads. Ausgestrahlt werden die Anzeigen, gekennzeichnet als „Sponsored Post“ unter anderem als Neuheit auf der Startseite von XING von Follower des Unternehmensprofils.
Für alle Editoren eines Employer Branding Profils noch dieser Tipp: Im Unternehmensprofil gibt es jetzt einen zusätzlichen Reiter „Produkte & Services“. Hier können über einen HTML-Editor Texte integriert sowie Bilder, Videos, PDFs hochgeladen werden; in gewisser Weise vergleichbar mit der Portfolio-Seite auf Personenprofilen. So kann die „Über uns“-Seite im Employer Branding Profil ihren Fokus aufs Personalmarketing legen.
2. Active Sourcing mit XING – #ZP19
Als Power User des Talent Manager empfehle ich das neue Feature, Textvorlagen (Template) zum Nachrichtenversand an Kandidaten zu editieren und somit zeitsparend in der Erstansprache zu agieren. Ich selbst nutze für meine Active Sourcing Template eine spezielle Software (konkret TypeIt4Me für den Mac), aber ich weiß aus meinen XING Active Sourcing Trainings, dass viele Personaler in den Unternehmen ein Feature zum Speichern von Textvorlagen liebend gern nutzen würden. Voilá.
Editiert werden die Template über den Menüpunkt „Nachrichten“: Dort gibt es nun den neuen Reiter „Vorlagen“. Somit kann jeder XTM-Nutzer seine eigenen Vorlagen editieren – das Feature ist also nicht nur für die Admin-Accounts des XTM aktiviert. So funktioniert’s: Beim Anschreiben von Kandidaten klickt man wie gehabt auf „Nachricht schreiben“ am Kopf des Nutzerprofils und wählt dann am unteren Ende des Pop-up-Fensters „Neue Nachricht“ aus seinen hinterlegten Vorlagen die jeweils betreffende aus (rechts neben dem Büroklammer-Icon zum Hinzufügen von Dateianhängen).
Neben diesen individuellen Textvorlagen bietet der Talent Manager nun auch sog. „Smart Templates“, die sich insbesondere an die neueren XTM Nutzer richten: Wenn der Recruiter beim Erstellen seines Projekts im XTM die Datenfelder zur Beschreibung des Projekts ausfüllt (wie gehabt: manuell oder per Upload des Stellenprofils als PDF- oder Word-Datei => daraufhin erhielt man von XING die automatisch generierten Kandidaten-Empfehlungen).
Das System gleicht die Angaben des Stellenprofils mit den XING-Profilinhalten der anzuschreibenden Kandidaten ab und erstellt vollautomatisiert einen Nachrichtentext, der sich inhaltlich auf das Mitgliedsprofil bezieht. Das dürfte enorme Zeitersparnis bedeuten. Weniger optimal fand ich, dass man sich als Nutzer keine allgemeine Vorlage für ein solches Smart Template anlegen kann – und man somit den von XING vorgefertigten Text, der den Adressaten übrigens duzt, benutzen muss.
Mich persönlich haben die Smart Templates in der jetzigen Funktionsweise nicht voll überzeugt; ich empfehle, auch mit Blick auf die zahlreichen positiven Feedbacks meiner Kandidaten, das Versenden individueller Botschaften.
3. XING’s Tochter Kununu – Zukunft Personal
kununu spendiert den Unternehmensprofilen übrigens zwei neue Reiter: „Gehalt“ und „Kultur“. Die angezeigten Daten stammen von Nutzerangaben aus den vielen Befragungen, die kununu regelmäßig versendet.
4. Mein systematischer Standbesuch bei Precreen auf der Zukunft Personal
Seit Anfang 2019 kenne und nutze ich Prescreen: Das Bewerbermanagement-System aus Wien ist seit einiger Zeit Teil der XING-Familie und überzeugt mit einem erstklassigen Preis-Leistungs-Verhältnis und einem hervorragenden Kunden-Support. Die Benutzeroberfläche ist äußerst ansprechend, der Anwender kann seine Recruiting-Prozesse sehr feingranular customizen – und dennoch ist das System sehr schlank und intuitiv bedienbar. Kurzum: Mein Favorit unter den Bewerbermanagement-Systemen – und ich bin mit dieser Meinung nicht allein.
Tolle App: Monster Studios – auf der Zukunft Personal
Konkret habe ich mir auf der Messe die neuen Features der Automaten Workflows und den brandneuen Berichtskonfigurator angeschaut, mit dem sich jeder Anwender seine individuellen Reports konfigurieren kann.
Eine Messe ist ja immer der Ort für menschliche Begegnungen: Und unter diesem Aspekt war es mir eine große Freude, meine Ansprechpartner aus dem Sales, After Sales und Support endlich persönlich kennenzulernen, die ich aus der täglichen Zusammenarbeit sehr schätze.
Recruiting-Videos als Bestandteil von Stellenanzeigen sind längst state-of-the-art. Der Ansatz der nativen App (iOS + Android) von Monster ist es, kostenfrei sehr authentische Unternehmensvideos zu produzieren und selbst das Schneiden von Videosequenzen so einfach zu machen, dass Geling-Garantie auch für unbedarfte Videokünstler besteht. Mit einem Zukunft Personal Europe-Special macht Monster den Oktober 2019 zum „Monat des Videos“. Wer’s ausprobieren möchte, wie Monster Studios funktioniert, schnuppert hier.
Die Lösung für Blue-Collar-Jobs: MobileJob
Das Berliner Unternehmen ist ja schon länger kein Geheim-Tipp mehr; aber ich stelle immer wieder fest, dass viele MobileJob noch nicht kennen bzw. nutzen. Mir gefällt die smarte und sehr konsequente Vorgehensweise, den gesamten Prozess der Anzeigenausspielung bis zur Bewerbung mobil umzusetzen. MobileJob adressiert insbesondere Nichtakademiker und funktioniert auch gut, wie ich aus Erfahrung weiß. Am Stand habe ich die Neuerungen erkundet, die MobileJob im neuen Prozess des Self-Posting bietet.
Alternatives Sourcing Tool: Talentwunder
Auch dieses Berliner Unternehmen kennt die Active Sourcing Community natürlich längst: Dennoch für mich ein lohnender Standbesuch, denn Talentwunder aggregriert aus über 80 Netzwerken und Plattformen mehr als eine Milliarde Kandidatenprofile – und ist somit ein sehr lohnenswerter Jagdgrund im Headhunting bzw. Active Sourcing.
Gefallen dürfte sowohl erfahrenen Sourcern als auch Einsteigern die Funktion, dass Talentwunder systemseitig vorgefertigte, smarte Search Strings offeriert, die es dem User natürlich erleichtern, alle relevanten Keywords in eine Suche einzubeziehen – auch die Keywords, die zunächst einmal nicht offensichtlich erscheinen.
Events und Stages auf der Zukunft Personal
Belagerte Bühne und schönes Wiedersehen: Future Stage Recruiting Summit
Auf und an der Bühne des Future Stage Recruiting Summit war natürlich viel Bewegung, nicht nur, weil um 13:00 die Gewinner als Deutschland beste Jobportale 2019 gekürt wurden. Am 18.09.19 werden hier übrigens die Gewinner des diesjährigen Active Sourcing Awards gefeiert.
Schön, dass Wolfgang Brickwedde vom ICR, Gerhard Kenk von Crosswater-Job-Guide und Ute Stümpel von Profilo die Zeit für einen Plausch mit mir blieb und danke für den leckeren Sekt…
Spannender Newcomer: Hidden Candidates
Vermutlich kennen Sie Hidden Candidates noch nicht? Ging mir auch so! Und nun bin ich gespannt, was sich aus dem geknüpften Messekontakt entwickelt – und wie sich Hidden Candidates im Markt behaupten wird. Die Geschäftsidee beruht darauf, Führungskräfte explizit für Familienunternehmen sichtbar zu machen und gleichzeitig den Führungspersönlichkeiten neue Perspektiven für ihre persönliche und berufliche Entwicklung in Familienunternehmen aufzuzeigen. Für Deutschland als Land der Hidden Champions eine spannende Idee!
Die überraschendste Begegnung: Zusammentreffen mit einem Fan auf der Zukunft Personal
Ganz unerwartet sprach mich, während ich zwischen den Ständen entlangging, ein Herr namentlich an: Er war begeistert von meinen Tutorial-Videos zum Active Souring mit XING, die Bestandteil der Online-Weiterbildung Digital-Recruiter vom HRM Research Institute sind und die er besonders schätzt. Natürlich war ich hoch erfreut und fand unser Treffen frappierend: Wir waren uns nie zuvor begegnet. Dieser Geschäftsführer einer Personalberatung erkannte einfach mein Gesicht wieder – und sprach mich direkt an. Daraus wurde für mich das schönste spontane Messegespräch, und ich bin sicher, wir bleiben im Dialog.
Die lehrreichste Lektüre: Jobspreader Magazin
Der Jobspreader von Wollmilchsau, die auch den lesenswerten Blog Wollmilchsau betreiben, ist längst etabliert als Tool für das automatisierte Veröffentlichen von Stellenanzeigen in inhaltlich relevanten Online-Jobboards und Social-Media-Kanälen. Sehr empfehlenswert ist das am Messestand ausliegende „Jobspreader Magazin“, das mir die Heimfahrt von der ZP19 versüßt hat. „Schnauze voll von Post & Pray“ prangt als Headline auf dem Cover: Die Lektüre sei allen empfohlen, die ihr Wissen rund um KPI-bezogenes Recruiting, datengetriebenes Personalmarketing, Recruiting-Analytics und Candidate Journey vertiefen oder auffrischen wollen.
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